In der Sprachgeschichtsforschung herrscht relative Einigkeit dar ber, dass das Ostmitteldeutsche des sp ten Mittelalters und der fr hen Neuzeit f r die Herausbildung der modernen deutschen Schrift- und Standardsprache von zentraler Bedeutung war. Ob und inwieweit im ostmitteldeutsch-wettinischen Gebiet des 15. Jahrhunderts wirklich eine homogene Schreibtradition vorhanden war, wie diese - sofern berhaupt anzusetzen - zustande gekommen ist, welche Merkmale f r sie konstitutiv sind und auf welche Weise sie ber den urspr nglichen Geltungsraum hinaus wirkte, dar ber gibt es mehr Hypothesen als gesicherte Erkenntnisse. Der vorliegende Band, der Beitr ge sowohl von Sprachhistorikern als auch von Literatur- und Bibliothekswissenschaftlern sowie von Rechts- und Landeshistorikern versammelt, diente dazu, den gegenw rtigen Forschungsstand zu dokumentieren und Perspektiven f r ein Forschungsprojekt aufzuzeigen, das ungel ste Fragen der ostmitteldeutschen Sprachgeschichte - insbesondere der Schreibsprachgeschichte - beantworten soll.