Die mongolischen "Triaden", wie sie hier genannt werden, geh ren zur Volkskultur der Mongolei. Sie werden berliefert, gehen verloren, entstehen immer wieder neu. Sie repr sentieren in nachdenklicher oder auch ironischer Weise eine Lebensweisheit, indem der zentrale Begriff einer Triade in drei Zusammenh nge gestellt wird. Dabei ist die Form streng vorgeschrieben: Der stereotypen berschrift: "Die drei ... der Welt" folgend drei Aussagen, in denen dieser zu erl uternde Begriff jeweils das Ende der Zeile bildet. Die drei Weiten der Welt Dem Kuhreiter ist der Weg weit. Dem Toten ist das Kopfkissen weit. Dem Verarmten ist das Eigentum weit. Diese strenge Form l sst sich in der deutschen bersetzung nicht immer einhalten. Die Triaden werden u.a. von den Mongolisten Erika und Richard Taube zu den kleinen Formen mongolischer Volksdichtung gerechnet: "Von vollkommener Form stehen sie auf hohem k nstlerischem und intellektuellem Niveau, sind originelle Zeugnisse des philosophischen Denkens der Steppennomaden. Aber auch sie geraten leider allm hlich in Vergessenheit". Doch ganz Recht haben die beiden mit ihrer 1983 getroffenen pessimistischen Aussage nicht. Die Triaden leben, wie dieses hochaktuelle Beispiel zeigen mag: Die drei Verdr ngenden der Welt Der Lieferwagen verdr ngt das Kamel. Das Motorrad verdr ngt das Pferd. Der Bergbau verdr ngt das Vieh. Die Sammlung bietet 100 Beispiele f r diese Volkskunst, die den europ ischen Leser oft in Erstaunen versetzen und zum Nachdenken ber eine vielfach andere Sicht der Welt einladen.